Jahresbericht 1.1/31.12.2018

1 Einleitung

Stets bleiben drei Dinge: Die Gewissheit, dass wir immer am Anfang stehen. Die Gewissheit, dass wir weitermachen müssen. Die Gewissheit, dass wir unterbrochen werden, bevor es zu Ende geführt ist. Machen wir aus der Unterbrechung einen neuen Weg, aus dem Fallen ei-nen Tanzschritt, aus der Angst eine Treppe, aus dem Traum eine Brücke, aus dem Bedürfnis eine Begegnung. Fernando Pessoa (1888-1935)

2018 setzte AvaEva ihr Engagement fort, einen Raum für den Austausch und die eingehende Beschäftigung mit Themen zu schaffen, die Frauen der Grossmutter-Generation betreffen, und sich dabei der Herausforderung zu stellen, Stabilität und Innovation zu verbinden. Nach der Gründung des Vereins im Jahr 2017 mussten sich der Vorstand und die Koordinatorin neuen Aufgaben auf operativer Ebene stellen und Bereiche übernehmen, wie z.B.: Verwal-tung der Webseite, Fundraising und Suche nach Sponsoren, Sekretariat und Buchhaltung, Erstellen von Druck- und Werbematerial, verstärkter Austausch mit öffentlichen und priva-ten Einrichtungen und Intensivierung der Medienarbeit. All dies ebenso wie neue Vor-schläge und Angebote von Frauen von AvaEva und anderen Institutionen erforderte auch 2018 ein grosses Engagement der Beteiligten.

Eine wichtige Aufgabe war die Suche nach finanzieller Unterstützung, um den Beitrag des Migros-Kulturprozentes und die Beiträge der Mitglieder zu ergänzen. Die Informations- und Kommunikationsarbeit nach aussen war 2018 ein wichtiges Element und führte zur Teil-nahme an Radio- und Fernsehsendungen und zu Artikeln in mehreren Zeitungen und Zeit-schriften (siehe Pressespiegel auf unserer Webseite). Wichtig ist auch die Information mit-tels unsere Webseite www.avaeva.ch, Newsletter, Facebook und andere Informationska-näle (Links, Briefversand usw.).

Die Aktivitäten von AvaEva wurden in Übereinstimmung mit den in den Statuten festgehal-tenen Zielen fortgesetzt:

• zum Nachdenken und zum Austausch unter Frauen der Grossmütter-Generation an-regen

• die Interaktion zwischen den Generationen fördern

• den gesellschaftlichen Forderungen der Grossmütter-Generation eine Stimme ver-leihen

• einen Raum schaffen, in dem die Ideen, die sozio-politischen Netzwerke und die für die Grossmütter-Generation relevanten Projekte verwirklicht werden können

"In diesen 5 Jahren Tätigkeit wurde AvaEva zu einer Stimme für wichtige Fragen des weibli-chen Alterns. AvaEva beleuchtet Aspekte und Kehrseiten, die in einer Lebensphase oft ‘im Schatten‘ stehen, und für die es keine Modelle gibt, auf die wir zurückgreifen können. So kann die Wahrnehmung eines lange ignorierten Themas langsam verändert werden.“

Die Schaffung und Organisation spezifischer Momente für den thematischen Austausch sind ein wichtiger Anreiz, um Erfahrungen und Fähigkeiten neu zu bündeln und neu zu bewer-ten, damit sie zu einem wichtigen Beitrag an die Gesellschaft werden können. Das Wachs-tum von emotionalen, intellektuellen und kulturellen Bindungen unterstützt Veränderungen sowohl individuell als auch kollektiv.

AvaEva hat ein breitgefächertes Spektrum von Angeboten beibehalten. Damit sollen Frauen mit unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen und Zugehörigkeiten angesprochen und auf verschiedenen Ebenen miteinbezogen werden. Es sind kreative Freiräume. Sie rei-chen von der Auseinandersetzung mit dem Tod bis zum sich Austauschen bei Spaziergängen auf bestimmten Routen, von der Reflexion über übertragene oder gar verlorene Werte bis zum grossen Tabu der Sexualität über 60. Sie umfassen Aspekte des Alleinlebens im Alter, aber auch die Suche nach dem Verständnis von Symbolen einer weiblichen Sprache, die uns auch heute noch begleiten und zum gemeinsamen Nachdenken inspirieren können.

Das Zielpublikum sind die Frauen der Grossmütter-Generation, im Tessin lebende Schweize-rinnen oder Ausländerinnen, ob alleinstehend, verheiratet, geschieden, verwitwet, mit oder ohne Kinder, mit oder ohne Grosskinder.

Der zentrale Aspekt ist der gemeinsame Wunsch, Themen eine Stimme zu verleihen, die uns persönlich betreffen und wichtige Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, in der wir le-ben. Es geht aber auch darum, das gegenseitige Vertrauen zu stärken, das in den letzten Jahren geschaffen wurde. Auf dieser Grundlage konnte AvaEva ein Netzwerk aufbauen, er-weitern und festigen, das zunehmend mit anderen Menschen, Einrichtungen, Vereinigun-gen oder Bewegungen verbunden ist, die sich in ihrer Tätigkeit auch mit alters- und ge-schlechtsspezifischen Fragen befassen.

AvaEva hat den Austausch mit öffentlichen oder privaten Einrichtungen weiter ausgebaut. Diese zeigen ihre Unterstützung durch die meist kostenfreie Bereitstellung von Räumlichkei-ten für unsere Treffen und Veranstaltungen, die Verbreitung von Informationen, die Einla-dung zur Vorstellung von AvaEva in ihrem Umfeld und die Ermutigung zur Fortsetzung unse-rer Arbeit. Unser Dank gilt ihnen allen.

Der Raum, der uns durch Zeitschriften, Zeitungen, Radio und Fernsehen geboten wurde, er-forderte eine entsprechende Vorbereitung der Frauen, die an Interviews und Filmen betei-ligt waren. Diese Vorarbeiten wurden von der Koordinatorin begleitet. Die Resonanz dieser Medienpräsenz war in mehreren Bereichen spürbar und wurde für einige Frauen zum An-reiz, mit AvaEva Kontakt aufzunehmen.

Auf Medienebene merken wir, dass unser Verein zu einem Ansprechpartner geworden ist, der beigezogen wird, wenn es um Altersthemen geht. Wie wichtig es ist, Raum für Überle-gungen zu den Fragen des Alterns aus Frauensicht zu schaffen, wird immer deutlicher.

Im Jahr 2018 setzte sich der Kontakt mit der GrossmütterRevolution und mit den Frauen, die an diesem verwandten Projekt in der Deutschschweiz teilnehmen, fort. Dies geschah durch den Informationsaustausch auf formaler und informeller Ebene und die Teilnahme von zwei Vorstandsmitgliedern an den Tagungen der GrossmütterRevolution, die der ver-tieften Auseinandersetzung mit spezifischen Themen gewidmet sind.

Das Interesse an AvaEva und die Unterstützung vieler Frauen bei den Aktivitäten des Ver-eins wurde auch 2018 bestätigt: Per 31.12.2018 hatte AvaEva 128 Mitglieder, davon 28 neue.

Das Altern berührt jede von uns auch auf persönlicher Ebene und konfrontiert uns mit As-pekten, die mit den Variablen dieses Lebensabschnittes und der daraus entstehenden Unge-wissheit über Art und Dauer unseres Engagements zusammenhängen. Während wir uns ge-genseitig im Bewusstsein unserer über lange Zeiträume erworbenen Fähigkeiten stärken,

sehen wir uns zunehmend auch mit den Konsequenzen von Krankheit und Tod konfrontiert. Auch in diesem Jahr hatten einige Freundinnen grössere gesundheitliche Probleme, die ihre aktive Präsenz beeinträchtigt haben, andere sind gestorben und hinterliessen Lücken, die auf den ersten Blick schwer zu kompensieren scheinen. Aber gerade wegen der Lebenszeit, in der wir uns befinden, lernen wir immer mehr, mit dem Schmerz umzugehen, der durch Verluste und Todesfälle verursacht wird.

Neue Mitgliedschaften lassen uns jedoch glauben, dass AvaEva sich ständig erneuern kann, indem Frauen, die an den von uns vorgeschlagenen Themen interessiert sind, aktiv mitein-bezogen werden.

 

2 Organe des Vereins

2.1 Vollversammlung

Am 26. April 2018 fand die Vollversammlung im Centro diurno von Rivera statt. Sie wurde von Sonja Crivelli geleitet, 36 Frauen nahmen teil. Nach der Präsentation des Jahresberichts folgte die Diskussion und Genehmigung von Bilanz 2017 und Budget 2018.

Auch über mögliche Alternativen zum Untertitel "Die engagierten Grossmütter" unter dem Logo des Vereins AvaEva wurde diskutiert. Dieser Claim führt immer wieder zu grossen Dis-kussionen, weil er den Eindruck erweckt, AvaEva sei nur für Grossmütter, obwohl immer wieder unterstrichen wird, dass sie sich an alle Frauen der Grossmüttergeneration wendet. Leider erfahren wir regelmässig von Frauen, die sich von AvaEva nicht angesprochen füh-len, weil sie nicht Grossmütter sind. Dem Vorstand wurden einige Ideen unterbreitet.

Die Sitzung endete mit der Einladung an die anwesenden Mitglieder, einen Fragebogen auszufüllen, der vom Vorstand verwendet wird, um neue Ideen und Vorschläge für die zu-künftige Arbeit zu sammeln. Dieser wird an alle Mitglieder verschickt. Es besteht auch die Hoffnung, dass neue Mitglieder bereit sein werden, sich für den Vorstand zur Verfügung zu stellen. Die Koordinatorin dankt Regula Stern-Griesser, die den Vorstand aus gesundheitli-chen und familiären Gründen verlässt, für ihr grosses Engagement seit Beginn von AvaEva. Die Versammlung dankt ihr mit einem warmen Applaus.

Im Anschluss an die Vollversammlung fand der Runde Tisch (Tavola rotonda) statt, der sich den Themen folgender Projekte widmete:

• Grossmütter und Enkelkinder und ihre Rechte

• Kunst zu leben, Kunst zu sterben

• Generationenübergreifende Wertvorstellungen

41 Frauen nahmen daran teil. Zum Abschluss des Tages gab es einen Aperitif, der Gelegen-heit bot, Freundschaften zu pflegen, Gedanken auszutauschen und neue Kontakte zu knüp-fen.

“Altwerden als Frau ist unser Thema. Deshalb ist es uns wichtig, uns in diesem Umfeld be-gegnen können, das inzwischen von gegenseitigem Vertrauen und einer freundschaftlichen und solidarischen Atmosphäre geprägt ist.“

 

2.2 Vorstand

Regula Stern-Griesser hat den Vorstand aus gesundheitlichen und familiären Gründen ver-lassen.

In den Statuten sind für den Vorstand 3 bis 7 Mitglieder vorgesehen. Folgende Mitglieder werden von der Vollversammlung wiedergewählt:

• Daniela Abruzzi

• Romana Camani-Pedrina

• Raquel Galli Zirpoli

• Frieda Lüscher

• Barbara Stämpfli

• Anita Testa-Mader

 

Der Vorstand beschäftigte sich mit der strategischen Leitung des Vereins. Er hat aber auch viel Zeit und Energie für verschiedene operative Aufgaben aufgewendet, die notwendig sind, um die eingegangenen Verpflichtungen weiterhin wahrzunehmen und sich auch neuen innovativen Herausforderungen zu stellen. Um über die zukünftige Entwicklung von Themen und Strategien nachzudenken, lud der Vorstand auch einige Vereinsmitglieder zu erweiterten Sitzungen ein, eine Methode, die sich als hilfreich erwiesen hat und weiterent-wickelt werden soll.

Letztes Jahr begann der Vorstand auch mit der Suche nach einer Nachfolgerin für Norma Bargetzi-Horisberger, die sich dankenswerterweise bereit erklärt hat, 2019 ihr Mandat wei-ter auszuüben, bis er jemanden gefunden hat. Erste Interviews mit Interessentinnen zeig-ten, wie schwierig es sein wird, jemanden zu finden, der das bestehende Aufgabenprofil erfüllen kann. Da dies zudem mit der Finanzierung zusammenhängt, beschäftigt sich der Vorstand auch mit Alternativlösungen (s. Punkt 6.2).

2018 tagte der Vorstand siebenmal und seine Mitglieder leisteten rund 1‘200 Stunden auf freiwilliger Basis.

"Ich hörte den Appell eines Politikers, der sagte: ‚Lasst uns aus ideologischen Debatten aus-steigen und uns auf die Seite derer stellen, die sich allein fühlen.‘ Ich umarmte ihn! Den Frauen auf dem Weg ins hohe Alter zur Seite zu stehen und gemeinsam eine Strecke zu ge-hen: Das ist für mich die ‚Mission‘ von AvaEva.“

"Dem Vorstand beitreten? Ich zögere, weil ich nicht weiss, ob ich die notwendigen Fähigkei-ten habe.... Aber ich möchte mich an diesem Projekt beteiligen und vertraue auf die Unter-stützung der anderen Mitglieder. Es wird eine neue Herausforderung für mich sein, die ich mit etwas Anspannung, aber auch mit Begeisterung annehme!“

 

2.3 Revision

Rita Borsa und Regula Matasci-Brüngger arbeiteten mit der Koordinatorin in der Buchhal-tung des Vereins zusammen. Beide wurden wiedergewählt.

3 Mitgliedschaft

Die grosse Resonanz, die AvaEva in den letzten Jahren erfahren hat, wurde 2018 wiederum durch die Mitgliedschaft von 128 Frauen, 28 davon neu, bestätigt. Auch in diesem Jahr kön-nen wir auf Frauen zählen, die sich aktiv an Projekten und Aktivitäten von AvaEva beteili-gen, aber auch auf andere, die sich aus Solidarität und Interesse mit den Themen und Zie-len von AvaEva identifizieren, ohne aber selbst mitzuwirken.

"Wann habe ich in den letzten Jahrzehnten jemals Räume gefunden, um mit meinen The-men zu arbeiten? Ich fühle mich bei AvaEva willkommen und in meinen Anliegen beflügelt!"

"Auch wenn ich nicht mehr an den Aktivitäten von AvaEva teilnehmen konnte, fühle ich mich immer noch Teil der Bewegung und freue mich, weiterhin über die verschiedenen An-gebote informiert zu werden. Ich hoffe, dass ich eines Tages nochmals mit euch sein kann!"

 

4 Koordination

Der Vorstand erneuerte das Mandat von Norma Bargetzi-Horisberger als Koordinatorin von AvaEva, die gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern folgende Aufgaben erfüllt hat:

• Sekretariat und Verwaltung des Vereins

• Koordination der verschiedenen Projekte

• Organisation der Vorstandssitzungen

• Organisation der Jahrestagung (Convegno), des Runden Tisches und der Vollver-sammlung

• Suche nach externer Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Institutionen

• Sponsorensuche und Fundraising

• Kontakt mit neuen Mitgliedern von AvaEva

• Vertretung nach aussen

• Kommunikationsarbeit mittels Webseite, Newsletter

• Intensivierung und Koordination der Medienpräsenz

 

Die Koordinatorin dankt allen Vorstandsmitgliedern für die wertvolle Unterstützung und die Übernahme verschiedener Aufgaben in einer anregenden und bereichernden Klima der Zusammenarbeit. Der Vorstand dankt seinerseits der Koordinatorin für ihren grossen Ein-satz.

5 Aktivitäten und Projekte

Die Projekte und Aktivitäten von AvaEva sind sehr vielfältig, aber gerade in ihrer Spezifität und Einzigartigkeit stellen sie eine Stärke von AvaEva dar. Das Angebot auf verschiedenen Ebenen, die Synergien mit anderen, komplementären Akteurinnen und Akteuren, die gene-rationenübergreifenden Begegnungen, vor allem aber die konkreten Aktionen zugunsten von Frauen der Grossmütter-Generation sind das grosse Potenzial von AvaEva – keine an-dere Gruppierung auf unserem Territorium tut dies.

Besonders hervorzuheben ist die Selbstverwaltung der Projektgruppen, die den Beitrag von AvaEva für die Verbreitung von Informationen, die Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen für ein breiteres Publikum, die Vernetzung, die Koordination mit anderen Projekten und die Kommunikation nach aussen nutzen.

2018 waren folgende Projektgruppen aktiv:

Kunst zu leben und Kunst zu sterben “Sora Morte” – Die monatlichen Treffen zum Thema Tod im Zusammenhang mit dem Alter und dem Lebenszyklus, in dem Frauen kulturell und biologisch eine führende Rolle spielen, wurden fortgesetzt. Sie bieten einen Raum für die Reflexion der Teilnehmerinnen, aber auch um eine Debatte in der Gesellschaft zu fördern. In diesem Sinne wurde unter der Leitung der Psychologin Dr. Caterina Wolf einem breite-ren Publikum ein offenes Seminar zum Thema "Trauern, loslassen und sich für Neues öff-nen" angeboten, an dem 20 Frauen teilnahmen (Maximalzahl). Weitere für eine breitere Öffentlichkeit zugängliche „Caffè di Sora Morte“ sind geplant.

Erzählcafé – Durch Erzählungen, Geschichten, Texte, Bilder, Musik und mehr bietet das Er-zählcafé einen Raum, um individuelle und kollektive Erinnerungen zu sammeln, die die Teil-nehmerinnen ermutigen, die Bedeutung ihres Engagements in der Gesellschaft zu erken-nen und mit anderen zu teilen. – Monatliche Treffen

Die monatlichen Treffen in deutscher Sprache in Ascona wurden fortgesetzt (mit je ca. 15 Teilnehmerinnen), und im September begann in Mendrisio ein Erzählcafé in italienischer Sprache, an dem bisher durchschnittlich 10 Frauen teilgenommen haben.

"Das Erzählen ist ein echtes Wundermittel, Zuhören weckt Emotionen und regt die Erinne-rung an die eigenen Erfahrungen an. Wer einfach nur zuhören möchte, findet leicht Frauen, die es lieben zu erzählen. Und das Alter ist kein Grund, jemanden davon auszuschliessen, denn der generationenübergreifende Austausch ist sehr erwünscht.“

Gemeinsame Spaziergänge – Möglichkeiten für einen “niederschwelligen” Kontakt unter an AvaEva interessierten Frauen, die aber auch zu einem regelmässigen Gedankenaus-tausch unter den Frauen von AvaEva werden können. Die Spaziergänge werden abwechs-lungsweise von einer oder zwei Frauen organisiert.

Grossmütter und Enkelkinder und ihre Rechte – Das Thema der Rechte von Grossmüttern und ihren Enkelkindern bezieht sich auf von Konflikten geprägte Familiensituationen, in de-nen die Beziehungen zwischen Grossmüttern und ihren Enkelkindern nicht gesetzlich gere-gelt sind.

Die geplante öffentliche Debatte, um diese Diskussion auch in Gesetzgebungskreisen anzu-stossen, konnte leider nicht stattfinden. Das Projekt ist momentan im Stand-by Modus.

Generationenübergreifende Wertvorstellungen – Was ist den heutigen Generationen von den Wertvorstellungen geblieben, für die wir in den 70er Jahren gekämpft haben? – Mo-natliche Treffen

Nach einem Treffen, das der Rolle der Grossmütter in der Erziehung ihrer Enkelkinder gewid-met war und im Rahmen einer Fernsehsendung gefilmt wurde, wurden Lektüren und Diskus-sionen fortgesetzt. Sie befassten sich mit der Darstellung und den Stereotypen im Zusam-menhang mit männlichen und weiblichen Rollen in der Familie und in der Gesellschaft in verschiedenen Lebensphasen. Anschliessend wurden zwei Schwerpunkte gesetzt, einer mit mündlichen und schriftlichen Stellungnahmen zur Bedeutung des Feminismus in Lebenswe-gen (anlässlich des Runden Tisches), der andere mit der Vorbereitung und dem Beginn qua-litativer Interviews mit jungen Frauen zu Themen wie Arbeit, Familie, Bildung, Werte.

"Für mich sind die Treffen ein wichtiger Ansporn, mit meinen Töchtern und Söhnen darüber nachzudenken und zu diskutieren, was ich ihnen über meine Geschichte als Frau der 68er Jahre vermitteln wollte. Vor allem aber sind sie ein Anreiz, weiterhin über Gleichstellung und Geschlechterdiskriminierung zu reden, die ja nicht nur uns, sondern auch unsere Töch-ter und Enkelkinder betreffen.“

Weibliche Symbole in der Antike und heute – Welches sind die mit Natur und Kultur der Frauen im antiken Europa verbundenen Themen, die wir heute noch im individuellen und kollektiven Alltag wiederfinden? Wie können wir ihre Bedeutung in unserer patriarchali-schen Kultur anders interpretieren? Welche Auswirkungen hat dies heute auf unsere weib-liche Identität? – In einem ersten Schritt ist die Gruppe diesen Fragen durch Einzel- und

Gruppenexperimente nachgegangen. In einem zweiten Moment wurde diese Arbeit auf an-dere Bereiche ausgeweitet und bereichert. Dazu wurde Material gesammelt, das es ermög-licht, Berichte von Zeitzeuginnen in ihrer ursprünglichen Bedeutung zu lesen, es anders in unseren kulturellen Hintergrund einzufügen und an die nachfolgenden Generationen wei-terzugeben. Es ist geplant, diese Arbeit am nächsten Runden Tisch vorzustellen.

Weibliche Sexualität über 60 – Raum für Überlegungen zu einem Thema, das nach wie vor sehr tabu ist. Neben dem Austausch einzelner Aspekte werden kollektive Themen behan-delt, die auch in anderen Kontexten angesprochen und diskutiert werden könnten. Es gab 5 Treffen, bei denen eine Kerngruppe entstand, die daran interessiert ist, die Arbeit der Re-flexion und des Austauschs fortzusetzen. – Monatliche Treffen

"In unserer Jugend haben wir uns sehr für die sexuelle Befreiung eingesetzt. Jetzt als alte Frauen sind wir mit neuen Aspekten unseres Sexuallebens konfrontiert, aber vielleicht auch gefangen in Stereotypen und Vorurteilen?"

Geschichte – Geschichten – Raum bieten für ein persönliches Schreibprojekt, das sich auf den jeweiligen Lebensweg einer alten Frau bezieht und sich dabei vom Austausch mit und der Kritik von anderen Frauen anregen lassen. Die Texte können als Zeugnis für andere Ge-nerationen dienen. – Monatliche Treffen

„Die Gruppe ist eine Quelle der Kreativität und der Fantasie. Ich habe dabei neue Ausdrucks-formen kennengelernt, die nun meine Geschichten bereichern.“

Altersvorsorge – Die Gruppe wird aktiv, sobald in der politischen Debatte Themen aufge-griffen werden, die mit der Altersvorsorge zu tun haben.

Alleinleben im Alter – Die Gruppe bietet ledigen, verwitweten, geschiedenen Frauen, die allein leben, einen Raum, um über die Themen zu diskutieren, die alleinlebende alte Frauen auf persönlicher, gesellschaftlicher und kollektiver Ebene besonders betreffen, und dabei auch Aspekte der Ungleichbehandlung aufzeigen und sich damit auseinandersetzen. – Mo-natliche Treffen

Themen sind:

• Wie sieht die aktuelle Situation der alleinlebenden alten Frauen aus?

• Wie leben und erleben sie ihre Unabhängigkeit, aber auch ihre Einsamkeit und/oder ihre gesellschaftliche Isolation?

• Wie können sie sich eine “soziale Familie” schaffen?

• Steuer-, Sozial- und Familienpolitik fallen oft zum Nachteil der Singles aus (z.B. sozi-ale Sicherheit) und sie haben keine Lobby – sollen sie dies schweigend akzeptieren?

• Die Lebenskosten der Singles sind höher – was können sie dagegen tun?

• Wie gehen sie mit dem Verlust der Autonomie um?

 

Es ist geplant, die Arbeit dieser Projektgruppe am nächsten Runden Tisch vorzustellen.

Neben den eigenen, selbst verwalteten Projekten arbeitet AvaEva aktiv an Projekten in der italienischsprachigen Schweiz mit, die ähnliche Ziele verfolgen.

Guardando insieme – Generationenübergreifender Filmzyklus

Le nuove famiglie – Austausch unter Institutionen und Vereinen zum Thema Veränderun-gen in der Familie

Frauenstreik 2019 – Zusammenarbeit mit diversen Frauengruppierungen als Vorbereitung auf eine aktive Teilnahme am Frauenstreik vom 14.6.2019

Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Projekten liegt uns am Herzen und auch in diesem Jahr waren wir bei Veranstaltungen anderer Institutionen wie GiM (Generatio-nen im Museum), IO l‘8 OGNI GIORNO (Frauenstreik) dabei. Wir hatten auch einen ersten Kontakt mit der interkulturellen Bibliothek im Hinblick auf ein interkulturelles und generati-onenübergreifendes Erzählcafé.

Runder Tisch und Jahrestagung

Der Runde Tisch fand im Anschluss an die Vollversammlung vom 26. April statt. 35 Frauen nahmen daran teil. Es wurden laufende und neue Projekte präsentiert:

• Geschichte - Geschichten, Schreibatelier

• Sora Morte

• Unsere Wertvorstellungen in einem generationenübergreifenden Austausch neu entdecken und neu definieren: Was bedeuten sie uns heute und was ist von dem, wofür wir in den 70er Jahren gekämpft haben, für die heutige Generation noch von Bedeutung?

• Weibliche Sexualität über 60

 

Die Jahrestagung fand am 26. Oktober 2018 mit 52 Teilnehmerinnen in Bellinzona statt. Thema: Begegnung mit dem Alter – Eine Vertiefung zweidimensionaler Aspekte dieses Le-bensabschnitts wie:

• Verknüpfen von Verlusten und Gewinnen

• Bitten und Annehmen

• Alleinsein und Zusammensein

• Von der Reflexion zur Politik

 

Hauptreferentin war Marina Piazza, Soziologin, Essayistin und Autorin.

"Das Alter kann Aspekte wie Einsamkeit, innere Erstarrung, Abbau des Körpers, die Einen-gung des eigenen Spielraumes, das Gefühl, das letzte Spiel ist gespielt, oder die Knappheit der verbleibenden Zeit beinhalten. Aber auch das Wissen um die erworbenen Ressourcen, die Erfahrungen und die neue Möglichkeiten, die der Feminismus mit sich gebracht hat, die Freude, die Geburt eines neuen Lebens zu begleiten, die Fähigkeit, sich dem zu widmen, was das Leben dir in diesem Alter bietet. Die Frage bleibt: Wie verweben wir die beiden Dimensi-onen?"

Wir sind aber auch dem Bild nachgegangen, das sich andere Generationen von uns ma-chen. Dazu sammelten wir Zeichnungen und machten Videoaufnahmen mit Kindern, Ju-gendlichen und jungen Erwachsenen und präsentierten sie an der Jahrestagung. Sie regten uns an, darüber nachzudenken, wie wir den Austausch von Erfahrungen, Fähigkeiten, Kul-turen fördern und damit die Brücke zwischen den Generationen stärken können. Leider konnte die gewünschte Zusammenarbeit mit den Mittelschulen aus Termingründen nicht stattfinden, dafür haben sich Gruppen von Pfadfindern/innen und zwei Kindergartengrup-pen zur Verfügung gestellt. Wir sammelten auch Zeugnisse von Bekannten, die auf diese Bitte um einen generationsübergreifenden Austausch positiv reagiert haben.

Diese Zeugnisse bestätigen viele stereotypische Aspekte des Bildes der Frau/Grossmutter und bestärken uns in der Überzeugung, dass Veränderungen notwendig sind, indem wir eine neue Darstellung der Frauen der Grossmütter-Generation fördern.

Wir verweisen Sie auf unsere Webseite, dort können Sie den Bericht von Marina Piazza und die Kurzberichte der Arbeitsgruppen lesen. sowie die von uns zu diesem Thema gesammel-ten Texte und Bilder ansehen:

www.avaeva.ch/attività/convegno/convegno2018

"Es war mein erster direkter Kontakt mit AvaEva und ich fühlte mich richtig gut dabei. Es war wirklich ein bereichernder Tag - danke!"

"Ich hatte heute einen schönen Tag, meine Tochter bemerkte es auch an meinem entspann-ten Gesicht. Danke!"

"Ich habe gezögert zu kommen, ich bin nicht Grossmutter. Aber der Raum, der sowohl der AVA (Vorfahrin/Grossmutter) als auch der EVA in uns gewidmet ist, und der rege Austausch in der Arbeitsgruppe haben mich motiviert, dem Verein beizutreten.“

6 Programm 2019

6.1 Aktivitäten und Projekte

Bei den Projekten ist geplant, das fortzusetzen, was wir im vergangenen Jahr getan ha-ben, aber auch, uns für neue Aktivitäten und Projekte zu öffnen.

• Im Rahmen des Projekts Geschichte – Geschichten diskutieren wir die Idee, Inter-views zum Thema Bild der alten Frau durchzuführen und die Ergebnisse dann im Rahmen einer öffentlichen Lesung vorzustellen. Dazu haben wir bereits mit einer Stadtbücherei Kontakt aufgenommen.

• Wir prüfen die Möglichkeit, Sora Morte Cafés in institutionellen Einrichtungen (z.B. Tertianum) anzubieten, in denen ältere Menschen leben.

• Am 19. Februar werden ein Vorstandsmitglied und die Koordinatorin AvaEva im Rahmen der Nachmittage des Lyceum Club Lugano vorstellen, einer Organisation, die Frauen zusammenbringt, die an Kunst, Literatur, Musik, Wissenschaft, Ge-schichte und sozialen Fragen interessiert oder in diesen Bereichen aktiv sind.

• Das Projekt Biodiversität wird reaktiviert, um das Bewusstsein der politischen Gre-mien für die Notwendigkeit des Schutzes der Ökologie unseres Territoriums und den intergenerationellen Austausch zu schärfen.

• Der Runde Tisch ermöglicht es Frauen, sich gegenseitig kennenzulernen. AvaEva kann überprüfen, inwiefern Projekte und Arbeitsgruppen auf Interesse stossen, so-wie Vorschläge sammeln, um sie bestmöglich an die Bedürfnisse der Beteiligten an-zupassen und neue Angebote zu schaffen. Auch in diesem Jahr wird der Runde Tisch mit der Generalversammlung und dem gemeinsamen Mittagessen verbunden, um einen informellen Raum zu bieten, in dem Freundschaften gestärkt und die Vernet-zung von Frauen gefördert werden kann. Datum: 21. März 2019 im Tertianum Parco Maraini in Lugano

• Die Jahrestagung bietet Frauen der Grossmutter-Generation eine Gelegenheit, um mit Hilfe von Fachfrauen ein oder mehrere Themen, die sie betreffen, zu vertiefen. Die darauffolgenden Arbeitsgruppen ermöglichen es den Teilnehmerinnen, ihre Ideen und Erfahrungen zu den vorgeschlagenen Themen einzubringen und zu disku-tieren. Ein künstlerischer und geselliger Moment verleiht der Tagung einen fröhli-chen Abschluss.

• Mit dem Sportello AvaEva soll ein in unserer Region nicht vorhandenes, nieder-schwelliges Angebot geschaffen werden, das alten Frauen konkrete Antworten auf Fragen zu Recht, Sozialleistungen usw. geben und sie im Bedarfsfall an bestehende Fachdienste verweisen kann. Dieser von Mitgliedern von AvaEva betreute Raum soll Frauen eine Gelegenheit zum Zuhören und Beraten bieten und als Antwort auf An-fragen dienen, die immer wieder an die Koordinatorin gerichtet werden. Im Jahr 2018 fanden mehrere Treffen statt, um ein Grundkonzept für dieses Projekt zu ent-wickeln, das unter Nutzung von Synergien mit anderen Organisationen und Verei-nen umgesetzt werden soll. Die Arbeitsgruppe ist offen für neue Frauen, die an der Entwicklung des Projekts interessiert sind.

6.2 Fundraising

Die Finanzierung gemäss Budget 2019 (Anhang 8.4) stützt sich vorwiegend auf das Engage-ment des Migros-Kulturprozents, AvaEva als Kooperationsprojekt zu unterstützen. Die bis-her durchgeführte Suche nach Sponsoren hat leider keine positiven Ergebnisse gebracht. Wie bereits gesagt, mussten wir einmal mehr feststellen, wie wenig die Notwendigkeit er-kannt wird, Projekte zu unterstützen, die darauf abzielen, die Präsenz von Frauen im sozio-kulturellen Kontext unseres Territoriums zu Fragen des Alters zu erhöhen. Ohne die Unter-stützung des Migros-Kulturprozents kann AvaEva das Honorar für eine Koordinatorin, eine wichtige Figur für die Erfüllung der Aufgaben des Vereins nicht aufbringen. AvaEva ist be-strebt, weiterhin Mittel in verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen zu su-chen. Je nach Ergebnissen wird es notwendig sein, neu zu bewerten, was AvaEva anbieten kann. Im schlimmsten Fall müssen Organisation und Management des Vereins komplett überarbeitet werden. Die Szenarien reichen von einer Reduzierung der Angebote wie Jah-restagung und Runder Tisch, über eine reduzierte Koordination, eine geringere Netzwerk-kapazität und damit letztlich zum Abbau dessen, was AvaEva in den letzten sechs Jahren erschaffen hat.

 

7 Dank

Das Engagement der Vorstandsmitglieder und der an den vielfältigen Projekten von AvaEva beteiligten Frauen – unterstützt durch die Koordination, die per Mandat an eine externe Person mit Berufserfahrung in diesem Bereich vergeben wird – ist die Grundlage unserer Tätigkeit. Durch diese Arbeit ist es möglich, ein Netzwerk zu schaffen, das zunehmend das Bewusstsein für die wichtigen, aber wenig beachteten Probleme alter Frauen in unserer Gemeinschaft schärft. Dank diesem Engagement wird es möglich, auch transversale Verbin-dungen zu schaffen, die uns zu Protagonisten gesellschaftspolitischer und kultureller Mo-mente machen.

Unser Dank gilt allen, die uns bei der Umsetzung von Projekten und Aktivitäten unterstützt haben. Die Zufriedenheit der Teilnehmenden an unseren Veranstaltungen sowie das Inter-esse vieler Menschen bei verschiedenen Anlässen sind die beste Anerkennung.

Ein spezieller Dank gilt dem Migros-Kulturprozent, das es uns mit seiner grosszügigen finan-ziellen Unterstützung ermöglicht hat, unsere Arbeit weiterzuführen.

Danke auch an alle, die uns gratis Räume zur Verfügung stellen, in denen wir unsere An-lässe und Treffen durchführen können:

• ABAD Associazione aiuto e cure a domicilio del Bellinzonese (Vorstandsitzungen)

• Albergo Elvezia, Rivera (Alleinleben im Alter)

• Bar History Bellinzona (Geschichte - Geschichten)

• Centro Diurno Rivera (Vollversammlung und Runder Tisch)

• Centro evangelico, Ascona (Erzählcafé)

• GenerazioniPiù anziani OCST (Zeichen und Symbole, Weibliche Sexualität über 60, Wertvorstellungen)

• Lega ticinese contro il cancro (Sora Morte)

• Libreria dei Ragazzi, Mendrisio (Erzählcafé italienisch)

• Ristorante Corona Bellinzona (Sora Morte)

 

Unser Dank gilt auch Jolanda Negroni, die für uns die Jahrestagung, die Vollversammlung und den Runden Tisch fotografisch festgehalten hat, ebenso wie Gaby Fluck für die Car-toons für unser Informationsmaterial.

Wir danken auch allen Mitgliedern, die AvaEva durch ihre Mitgliedschaft und Teilnahme unterstützt haben.

Cassina d’Agno, Januar 2019

8 Beilagen

8.1 Verbale dell’Assemblea generale del 26.04.2018 (Protokoll der Vollversammlung) – separat

8.2 Consuntivo 2018 (Jahresabschluss)

8.2 Rapporto di revisione (Revisionsbericht)

8.3 Preventivo 2019 (Budget)

8.4 Artikel “Libere di invecchiare” von Sara Rossi Giudicelli

8.5. Artikel “Nonne, ma non solo” von Norma Bargetzi-Horisberger

8.2  Consuntivo 2018

Conto economico

COSTI

Consuntivo

1.7-31-12-2018

Preventivo

 1.1-31.12.2018

Coordinamento (spese incl.)

18'000.00

18'000.00

Spese coordinamento

1'540.30

0.00

Ufficio / cancelleria / PTT /spese amministrative

1409.45

1'500.00

Logistica (spazi)

0,00

1'000.00

Attività /Progetti

8'825.60

10'000.00

Comunicazione

1'038.95

1’700.00

Rimborso spese (CO)

1'281.65

1’500.00

Traduzioni

0.00

800.00

Libri, riviste e pubblicazioni

46.20

200.00

Stampati e materiali pubblicitari

559.50

0.00

Imprevisti

0.00

1’000.00

TOTALE COSTI

32’701.65

35'700.00

 

RICAVI

Consuntivo

1.1-31.12.2018

Preventivo

1.1-31.12.2018

Percento culturale Migros

25'000.00

25'000.00

Contributi sociali annuali

4’880.00

4'000.00

Sostegni logistici (PCM Ticino)

0,00

0.00

Autofinanziamento (quote partecipanti)

2'870.00

2’000.00

Sostegni istituzionali

0.00

4'000.00

Sinergie con altre associazioni

0.00

0.00

Donazioni private

750,00

700.00

Altri ricavi

1,65

0,00

TOTALE ricavi

33’501.65

35'700.00

 

            Bilancio

ATTIVI

2018

Liquidità Banca Raiffeisen Agno

7'682.70

Ratei e risconti attivi

0.00

Attivo circolante

7'682.70

TOTALE ATTIVI

7'682.70

 

PASSIVI

2018

Ratei e risconti passivi

90.00

Capitale di terzi a breve termine

90.00

Accantonamenti

4'000.00

Capitale terzi a lungo termine

4'000.00

Utile o perdita riportata

2'792,70

Utile

800.00

Capitale proprio

3'592.70

TOTALE PASSIVI

7'682.70

 

  1. Donazioni non contabilizzate

AvaEva non dispone di spazi propri per riunioni e incontri di lavoro dei vari progetti. I costi relativi all’affitto delle sale è contabilizzato nei costi dei progetti o degli eventi. In molti casi vengono messi a disposizione gratuitamente degli spazi da parte di associazioni, enti e ristoranti del territorio. Per il 2018 questo corrisponderebbe ad un importo di ca. CHF 2'200.-

  1. Indennizzo dei membri dirigenti

Le membre del comitato direttivo non ricevono alcun indennizzo per il loro impegno ad eccezione del rimborso spese, come dal regolamento del 20.11.18.

Si avvalgono del lavoro della coordinatrice che riceve un contributo forfaittario mensile di CHF 1'500.- all’anno

  1. Prestazioni di volontariato

Durante l’anno l’Associazione ha beneficiato di prestazioni di volontariato da parte delle membre di comitato e da altre socie coinvolte nella gestione dei progetti. Il Comitato ha prestato 1163 ore a titolo di volontariato

  1. Eventi posteriori alla data di chiusura

I conti sono stati approvati in data 30.01.2019 dalle revisore Rita Borsa e Regula Matasci-Brüngger e saranno sottoposti all’Assemblea che si terrà il 21.03.2019

 

8.3 Rapporto di revisione

Le revisore hanno approvato i conti nella riunione del 30 gennaio 2019.

8.4 Preventivo 2019

COSTI

Preventivo

1.1 – 31.12.2019

Consuntivo

 1.1 – 31.12.2018

Preventivo

1.1 – 31.12.2018

Coordinamento

18'000.00

18'000.00

18'000.00

Spese coordinamento

1'700.00

1'540.30

0.00

Ufficio / cancelleria / PTT /spese amministrative

1'500.00

1’409.45

1’500.00

Logistica (spazi)

0.00

0,00

1'000.00

Attività /Progetti

9'000.00

8'825.60

10'000.00

Comunicazione

1'100.00

1'038.95

1’700.00

Spese Comitato

1'500.00

1'281.65

1’500.00

Traduzioni

500.00

0,00

800,00

Libri, riviste e pubblicazioni

100.00

46.20

200.00

Stampati e materiali pubblicitari

2'000.00

559.50

0.00

Imprevisti

300.00

0,00

1'000.00

TOTALE COSTI

35'700.00

32'701.65

35'700.00

 

RICAVI

Preventivo

1.1 – 31.12.2019

Consuntivo

 1.1 – 31.12.2018

Preventivo

1.1 – 31.12.2018

Percento culturale Migros

20'000.00

25'000.00

25'000.00

Contributi sociali annuali

4'500.00

4’880.00

4'000.00

Sostegni logistici (PCM Ticino)

0,00

0.00

0.00

Autofinanziamento (quote partecipanti)

3’000.00

2'870.00

2’000.00

Sostegni istituzionali / sponsorizzazioni

3’500.00

0.00

4'000.00

Donazioni private

700,00

750.00

700.00

Altri ricavi

4'000.00

1.65

0.00

TOTALE RICAVI

35'700.00

33'501.65

35'700.00

 

8.5 “Libere di invecchiare” di Sara Rossi Guicelli – Azione N. 49 /03.12.2018

Associazioni – AvaEva, movimento per le donne della terza età, compie cinque anni e si racconta

Lustro significa lucente: come i cinque anni di AvaEva, un’associazione ora indipendente nata dalla sorella ticinese del progetto GrossmütterRevolution, ideato dal Percento culturale Migros e attivo da più tempo in Svizzera interna. Entrambi si occupano di creare una rete di scambio, proposte di attività e di riflessioni alle donne che hanno raggiunto la terza età.

 

AvaEva è un’associazione strutturata in maniera democratica, mi spiegano Norma Bargetzi, la coordinatrice, di professione psicoterapeuta, e Anita Testa-Mader, membra di comitato, ricercatrice psicosociale. Ci sono attività promosse dall’Associazione stessa, come il convegno annuale a ottobre e la tavola rotonda in primavera, dove AvaEva sceglie un tema e propone conferenze, workshop e discussioni con specialiste; ma poi ci sono molti gruppi autogestiti nati in seno all’associazione su desiderio delle partecipanti. C’è il caffè narrativo, in tedesco ad Ascona e in italiano a Mendrisio, che lavora sull’autobiografia, ci sono le uscite tra nonne e nipoti alla scoperta della natura nel nostro cantone, ci sono i gruppi che riflettono sui diritti giuridici delle nonne o sul femminismo nella terza età, ci sono i gruppi per parlare, per fare le passeggiate.

 

Le donne hanno temi specifici che riguardano l’invecchiare, il ritrovarsi sole, il fare le nonne, l’avere poca disponibilità finanziaria pur avendo lavorato a casa tutta la vita, l’abitare, la sessualità, i simboli e gli antichi linguaggi femminili. La sociologa Marina Piazza, che è stata ospite di AvaEva durante il suo ultimo convegno lo scorso ottobre, ha sottolineato come la vecchiaia è ormai un fenomeno di massa e come sia preponderante il numero di donne in questa fascia di età; questo le porta a essere più sole, spesso più vulnerabili, senza dimenticare che non esiste un modo unico di invecchiare, ma tanti, proprio come esistono tanti modi di essere giovani. E le mie due interlocutrici aggiungono che si vuole uscire dallo stereotipo sia della donna vecchia che non piace più e quindi diventa oggetto di derisione, sia dai modelli pubblicitari, in cui si vedono donne eternamente giovani: «Si fa fatica a ritrovarsi sia nell’una che nell’altra figura. E questo è un discorso che rientra nella visione che la società ha della donna: per noi e per le giovani di oggi vogliamo proporre un discorso diverso, che valorizzi ogni persona per quello che è».

 

In un quaderno che racconta degli incontri luganesi del lunedì (una delle varie proposte di AvaEva), viene citata questa frase della scienziata Rita Levi Montalcini: «Ho perso un po’ la vista, molto   l’udito. Alle conferenze non vedo le proiezioni e non sento bene. Ma penso più adesso di quando  avevo vent’anni. Il corpo faccia quello che vuole. Io non sono il corpo: io sono la mente».

 

Mi spiegano Norma e Anita che le donne socie o partecipanti a uno o più incontri sono molto diverse fra loro, solo accomunate dalla generazione. «Ognuna di noi ha il suo percorso di vita, la sua storia, la sua situazione attuale. Ma il sogno comune è di stare bene, di incontrarsi e far lavorare la mente tutte insieme. Chi lo fa per necessità, su temi molto pratici, come la solitudine o le questioni finanziarie; chi lo fa per la compagnia, andando a visitare luoghi di cultura o camminando per i boschi; chi invece ha voglia di impegnarsi in momenti di riflessione sulla politica, o l’autostima, o il valore del femminismo intergenerazionale, o la salute, il corpo, la cura, la morte».

 

Anita, che nel corso della sua vita è stata impegnata politicamente come femminista e nei gruppi sindacali, aggiunge che «è molto bello confrontarsi con uno spettro più ampio di donne. Anche tra noi “nonne femministe” ci sono differenze, però abbiamo un linguaggio comune, sappiamo che la pensiamo in modo simile su molte questioni; invece “tra le AvaEva” come ci chiamiamo qui, ci sono donne di ogni origine e colore politico, anche neutro, e non tutte sono femministe. Questo è molto arricchente per me; a volte è incredibilmente facile, perché ci si intende subito sul linguaggio e ci si scambiano opinioni e si passano bellissimi momenti insieme, altre volte va costruita una lingua comune e questo è molto stimolante».

 

Nella terza e nella quarta età, dunque, le questioni di genere non scompaiono, anzi: sono età in cui la donna ha più da dire e da pensare, perché ci sono percentualmente più donne anziane che uomini e anche più donne nelle case di riposo e in quelle medicalizzate; ci sono inoltre anche più donne che si occupano della cura dei nipoti, dei figli adulti, dei partner, del contesto famigliare e sociale. Si tratta dunque di un tema femminile, senza dimenticare che le “nonne” rischiano maggiormente di trovarsi in difficoltà finanziaria una volta raggiunta l’età della pensione, visto che le disparità salariali durante la “vita attiva” si ripercuotono sull’Avs e che il lavoro casalingo non è retribuito.

 

«Non da ultimo», proseguono Anita Testa e Norma Bargetzi, «le differenze tra le nostre vite e quelle delle nostre nonne sono più grandi che quelle tra i nostri mariti e i loro nonni: per questo ci concentriamo sulle donne, ma ciò non significa che gli uomini non possano sostenerci! Un altro aspetto che ci sta a cuore è che ci sono tante donne che hanno sviluppato competenze importanti, magari anche solo stando in casa, ma hanno acquisito questi saperi in modo inconsapevole, senza osare, senza crederci, senza valorizzarli. Per questo nei gruppi spontanei non chiamiamo per forza una specialista, ma cerchiamo di dare spazio alle competenze di ognuna, dicendo che non c’è bisogno sempre dell’esperta che viene da fuori e che ci aiuta a capire di cosa abbiamo bisogno. Il motto è: prova prima a guardarti dentro».

 

L’età dell’invecchiare è un’età legata a momenti di fragilità: si è più stanche, in molte cose si lascia il posto ai giovani, si è comunque però magari sollecitate ad aiutare i figli che lavorano, ci sono amici e amiche che si ammalano, parenti, e ci si deve prendere cura di loro, a volte si è più confrontate anche con la morte. In ogni caso le energie non sono più quelle di prima, e nemmeno la freschezza fisica. Può essere difficile da accettare, da trasformare in un periodo pieno di possibilità e di esperienze nuove, ricche, serene. Ancora Marina Piazza: «E non vi dirò che invecchiare è bello, non dirò “la fortuna di invecchiare”, non dirò “felici di invecchiare”, cercherò di dire: libere di invecchiare». AvaEva è nata anche per stare insieme durante questo processo, prestando ascolto a tutte, e incoraggiandosi ad affrontare ciò che occupa e preoccupa le sue 127 membre.

 

AvaEva, così come GrossmütterRevolution, beneficia del sostegno di Percento culturale Migros. Il nome in dialetto leventinese, proposto da Romana Camani-Pedrina, significa Nonna Eva, anche se l’associazione non è indirizzata letteralmente alle nonne, bensì alle donne della loro generazione.

 

 

 

 

8.5 “Nonne, ma non solo” di Norma Bargetzi-Horisberger, Oltre l’attualità – Periodico di GenerazionePiù – anziani OCST N. 4 A.D.2018

Nonne, ma non solo

Diventare nonna o nonno è una tappa particolare nei nostri percorsi di vita, un momento caratterizzato da intense emozioni di gioia, commozione, tenerezza. In questo cucciolo che allarga la famiglia intravvediamo la vita che continua anche dopo di noi, immaginiamo momenti di solidarietà famigliare, coccole, accudimento non più caratterizzato dal compito dell’educazione.  Sappiamo che andremo incontro a nuovi impegni, ma confidiamo nella ricchezza della relazione che compenserà fatiche e rinunce e ci stimolerà a corrispondere all’immagine della nonna sempre disponibile ad occuparsi dei nipotini, a sostenere figli e figlie, generi e nuore affinché il loro compito possa esser più leggero di quanto sia stato il proprio.

Esistono però anche situazioni diverse in cui il diventare nonna non corrisponde alle immagini idilliache dalle quali siamo attorniate. Poche sono le nonne che comunicano apertamente in merito alle loro esitazioni, al bisogno di differenziarsi dall’immagine della nonna onnipresente e sempre a disposizione. Difficile contrapporsi a un’immagine collettiva tanto positiva, dove i caratteri negativi dell’invecchiamento femminile sono compensati dalla forza dell’archetipo della nonna buona. 

In Svizzera l’età media in cui una donna diventa nonna è situata attorno ai 55 anni.  Molte donne sono ancora coinvolte in processi lavorativi e dopo essersi liberate dal triplo carico lavoro-figli-casa non desiderano ricadere subito in una situazione di vita caratterizzata da impegni che si accavallano in tempi troppo stretti.

“Da poco l’ultima figlia si era resa indipendente e cominciavo a godere della maggiore libertà e autonomia nella scelta di progetti ai quali dedicare la mia energia. Impegnarmi nell’accudimento regolare della nipotina andava contro ai miei desideri, esprimerlo apertamente significava però confrontarmi con il giudizio di esser egoista. È stato difficile dire no alla richiesta di mia figlia.”

L’importanza del NO è evidenziata nella psicologia soprattutto per quanto concerne l’aspetto inerente all’educazione dei figli. Forse è necessario metterla maggiormente in luce anche per le scelte che concernono le proprie disponibilità rispetto alle richieste famigliari.

“Mi occupo dei miei genitori anziani e questo è una presa in carico importante e pesante. Con il passare degli anni mi accorgo di avere bisogno di tempi più lunghi, più rallentati per affrontare nuovi compiti. Cresce sempre più anche il desiderio del non esser condizionata da impegni prefissi, potermi permettere di non essere una “nonna impegnata”.  Conciliare questo con l’accudimento regolare dei nipotini richiede sforzi che non voglio più fare. Desidero potermi definire nonna anche senza un vincolo che è troppo faticoso per me.”

L’invecchiamento della popolazione fa sì che siamo diventati una società a quattro generazioni, dove spesso sono le donne in età da pensione a farsi carico dell’accudimento della generazione precedente e di quella dei nipoti, a scapito di ciò che potrebbe esser finalmente una “tarda libertà”.

“Siamo stati scelti quali “genitori sostitutivi” per il nostro nipotino i cui genitori non possono occuparsene.  Ci sembrava normale rispondere positivamente a questa richiesta. Ora però temo che tra qualche anno, quando lui sarà adolescente e noi vecchi, non ce la faremo più a gestire una vita famigliare che richiederà ben altre competenze di quelle che noi abbiamo”.

Le nonne parlano poco dei loro problemi, delle situazioni di difficoltà nella gestione dei loro compiti, dei momenti in cui mancano la forza e l’entusiasmo per far fronte ai tanti compiti che richiedono competenze diversificate che vanno dal sapere gestire i conflitti intergenerazionali, esser creativamente presenti ad attività ludiche, assumersi responsabilità nella gestione della quotidianità, esser emozionalmente e concretamente affidabili. Ci troviamo confrontate con un nuovo tabù?

“Ho accudito i miei nipotini in funzione di vice-mamma a tempo pieno. La rottura molto conflittuale del matrimonio di nostro figlio e la custodia dei bambini data alla sua ex moglie han fatto sì che il rapporto con noi sia stato completamente interrotto. La sofferenza è profonda e noi non abbiamo voce in capitolo ...”

Dove trovare sostegno per l’elaborazione di questi lutti? Come superare i sensi di colpa dati dall’idea dell’ aver fallito?

“Mia figlia mi ha fatta nonna quando appena avevo compiuto 50’anni e questo è stata proprio una grande sorpresa! Mi trovavo all’inizio di una nuova relazione e nel pieno di una carriera professionale per me importante.  Difficile conciliare questo con l’immagine della nonna. Appropriarmi di questa nuova e ulteriore parte della mia identità è stato un lungo percorso non scelto. Con molta fatica ho potuto però scegliere quale tipo di nonna essere, quanto tempo ed energia dedicare alla nuova costellazione famigliare, come salvaguardare spazi miei di donna non solo mamma e nonna.”

Ci vuole coraggio e autodeterminazione per contrapporsi a modelli collettivi, ma soprattutto creatività nel trovare le modalità di relazione che contribuiscono ad un rapporto famigliare intergenerazionale ricco e amorevole. Il rispetto dei bisogni e dei limiti di tutti coloro che sono coinvolti ne è l’ingrediente principale.